"Jeder ist begabt" - Talente erkennen, erfassen, weiterentwickeln

Wir vom Fröbel Kindergarten SieKids Ackermäuse glauben, dass jede und jeder begabt ist. Während der Planungstage im Januar 2016 haben wir uns darum auch eingehend mit den Begabungen jeder einzelnen Fachkraft aus dem Team beschäftigt. Zusammen haben wir uns mit dem Modell der Multiplen Intelligenzen von Howard Gardner befasst und uns bewusst gemacht, was uns leicht fällt und wo drin wir gut sind. Auch wenn Gardner von Intelligenzen oder Kompetenzen spricht, handhaben wir den Begriff Begabungen. Alle Fachkräfte überlegten, welche drei der verschiedenen Kompetenzbereiche am besten auf sie zutreffen:

  • sprachliche Kompetenzen
  • körperlich-kinästhetische Kompetenzen
  • musikalische Kompetenzen
  • räumliche Kompetenzen
  • analytisch-mathematische Kompetenzen
  • interpersonale Kompetenzen
  • intrapersonale Kompetenzen
  • naturalistische Kompetenzen
  • spirituelle Kompetenzen

Besonders interessant war es dann zu sehen, inwiefern diese Kompetenzen schon im Haus gelebt werden können. Außerdem war auffällig, dass Kinder mit denen man besonders schnell eine gute Beziehung aufbauen konnte oft ähnlich begabt scheinen. Jede einzelne der Kompetenzen haben wir ausgearbeitet und unsere Ergebnisse an der Begabungswand dokumentiert.

Um unsere Erkenntnisse weiter zu vertiefen, übertragen wir das Modell von Gardner in unseren Kindergartenalltag. Deswegen werden wir besonders nach den Begabungen der Kinder schauen und von jedem Kind die drei ausgeprägtesten Begabungen auf einer Liste zusammenfassen. Um diese nicht nur zu erkennen, sondern auch weiterzuentwickeln, haben wir einen Bogen entwickelt, der nun Teil der Lerngeschichte ausmacht. Auf diesem werden Begabungen festgehalten und er bietet auch die Möglichkeit um vorhandene Begabungen auf andere Bildungsbereiche zu übertragen.

Des Weiteren verfolgen wir seit Ende 2015, für welchen Funktionsraum sich die Kinder nach dem Morgenkreis entscheiden. Weil wir denken, dass es viel über die Begabungen und Interessen eines Kindes aussagt, für welchen Raum es sich entscheidet, war es uns wichtig, eine Möglichkeit finden um dies festzuhalten. Seit Anfang diesen Monats haben wir ein neues Karteikartensystem in den Alltag integriert und können so festhalten, für welchen Raum sich die Kinder am Morgen entschieden haben. Außerdem halten wir täglich zur gleichen Zeit fest, welche Kinder sich in welchem Raum befinden. Durch diese Messungen können wir errechnen, ob die Kinder zu Beginn der Impulsphase tatsächlich da spielen, wo sie spielen wollten.

Seit Sommer 2019 haben wir unsere Messungen bzw. die Erfassung, für welchen Funktionsraum sich die Kinder entschieden haben, digitalisiert. Wir dokumentieren die Daten in einer eigens dafür entwickelten App.